Dr. Peter Lüftenegger

 

Sport und Politik

Noch vier Jahre bis Sotschi

 

In Österreich wurde die Legislaturperiode des Nationalrates auf fünf Jahre verlängert, ein Jahr darauf wurde bereits neu gewählt.

Wahrscheinlich wird in einem weiteren Entschluss die Periode auf sechs Jahre verlängert und das Wahlalter auf elfeinhalb Jahre heruntergesetzt; es werden sich triftige Gründe dafür finden.

Sportgroßereignisse sind, Gott sei Dank, der kurzsichtigen Tagespolitik entzogen.

Olympische Spiele und Fußballwelt- bzw. Europameisterschafen finden in einem Vierjahresrhythmus statt.

Die nächsten Winterspiele sind 2014 in Sotschi geplant, die Vorbereitungen verlaufen planmäßig.

Allerdings kann man in diversen Medien von Planungs- und Baurückständen lesen und die benachbarten Unruheregionen wie Tschetschenien und Dagestan werden immer wieder als mögliche Störfaktoren für einen reibungslosen Ablauf der Winterolympiade in Sotschi genannt.

Sogar der eigenwillige georgische Staatschef Saakaschwili benützt diese Spiele für mögliche taktische Nadelstiche gegen Moskau.

Die breite Öffentlichkeit ist allerdings überwiegend an sportlichen Ereignissen und Erfolgen interessiert und die Vermischung von Sportgroßereignissen mit politischen Forderungen und Aktionen ist fragwürdig und abzulehnen.

Diese Störmanöver, ob sie religiös,  politisch oder terroristisch motiviert sind,  missbrauchen die olympische Idee und verstoßen gegen die olympische Charta.

 

Vergleiche mit München 1972 werden gezogen, Sotschi werde eine Herausforderung für vorwiegend islamisch-separatistische Gruppen sein, massive Sicherheitsmaßnahmen seien die unvermeidliche Folge.

Seit München hat es allerdings einen deutlichen Zuwachs an Sicherheitsmaßnahmen und tatsächlicher Sicherheit gegeben; bei Olympiaden ist es seither kaum zu nennenswerten Zwischenfällen gekommen.

Die Sicherheitslage und das Sicherheitserfordernis bei bisherigen und künftigen Olympiaden ist ähnlich bis gleich.

Man kann davon ausgehen, dass es in Sotschi strenge aber keine zusätzlichen, besonderen Maßnahmen geben wird, die für Sportler und Gäste vertretbar sein werden.

Die bisherigen internationalen Erfahrungen bei der Organisation und Gewährleistung von Sicherheit bei Olympiaden sind ausreichend und werden die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Spiele in Sotschi sein.

Jedenfalls gibt es auch dreieinhalb Jahre vor Beginn der Spiele keinen Anlass für Hysterie und Panikmache.