Kohle-Investitionen auf dem Vormarsch:

Nach einem Bericht von EurActiv France haben es Europas Großbanken in den fünf Jahren  zwischen den großen UN-Klimakonferenzen von Kopenhagen und Paris verabsäumt, ihre Investitionen in Kohle drastisch zu verringern.

 

Der „Carbon Test Report“ zwischen 2009 und 214 ergibt, dass die amerikanischen und europäischen Banken zweieinhalb mal so viel in den Kohle-Bereich investierten als in erneuerbare Energien. Insgesamt wurden 105 Mrd USD in erneuerbare Energie und 257 Mrd USD investiert.

Die großen französische Banken sind fest in Kohleinvestitionen engagiert.

Die Deutsche Bank war zwischen 2009 und 2014 mit 13,84 Mrd USD dabei und förderte vor allem Steinkohle Tagebau.

Die Credit Suisse war im gleichen Zeitraum mit 36,7 Mrd USD im Kohle-Sektor aktiv.

Die Internationale Energie Agentur erwartet eine global steigende Nachfrage nach Kohle bis 2019.

 

Kohle-Abhängigkeit gefährdet Klimaziele

Dekarbonisierung ist das Zauberwort unserer Tage und soll die Erreichung der Klimaziele ermöglichen. Politiker und Experten sind sich einig: Der Ausstieg aus der Kohle ist ein wichtiger Pfeiler auf diesem Weg. Aber die Fakten sind alarmierend: Frankreich hat zwar angekündigt,, dass es seine Investitionen in Kohlekraftwerke stoppen will. China will bis zu 72 Mrd USD in kohlebetriebene Fabriken im Ausland investieren. Bei diesem Trend wird man im Jahre 20130 bei 150% über dem Grenzwert liegen, der die Basis für die Zweigrad-Erderwärmung ist.

Wenn alle geplanten Kohlekraftwerke gebaut werden, 2.440 an der Zahl, entsteht eine zusätzliche Belastung von 6,5 Gigatonnen Kohlendioxid, zusätzlich zu den 12 Gigatonnen, die von den bereits bestehenden Anlagen produziert werden.

 

Experten der Umweltinitiative Agora in Deutschland fordern die schrittweise Stilllegung der Hälfte der deutschen Kohlekraftwerke. Die Phase des kompletten Ausstiegs aus der Kohle sollte 2040 erreicht sein.

 

Dr. Peter Lüftenegger, Februar 2016