Besinnung am Rande

Rechts und links des ist Besonnenheit gefragt. Bestrebungen sogenannter westlich orientierter politischer Gruppierungen nach einem raschen Beitritt zu EU und NATO führen nur zu Spaltung und Spannung in der Bevölkerung. Die Beitrittsoptionen sind derzeit ohnehin gering, um nicht zu sagen aussichtslos. Vorrang sollte Dialog und die Suche nach Aussöhnung der zum Teil polarisierten Bevölkerung haben. Dazu gehören auch gute politische und wirtschaftliche Beziehungen zu den näheren und ferneren Nachbarn. Schließlich sollten unter diesen Vorzeichen auch der Dialog und die gemeinschaftliche und partnerschaftliche Klärung des Verhältnisses zu Transnistrien zählen.

 

Autonomie ja, Segregation nein!

Der erste Oktober rückt näher und Katalonien gerät in Spannung. Wie wird das Referendum ausgehen? Bisher hat es noch keine klare, geschweige denn eine deutliche Mehrheit für die Abspaltung vom spanischen Mutterland gegeben. Kann auf Basis einer knappen Mehrheit überhaupt eine Trennung durchgeführt werden? Sollen alle politischen Organe Kataloniens von Madrid ihrer Ämter enthoben und bestraft werden? Dies wird wohl kaum zu einer Befriedung der Lage führen. Der Rat kann nur lauten: Verhandlungen über eine Autonomie im spanischen Staatsverband nach dem Vorbild des Baskenlandes oder etwa Südtirols. Segregation löste und löst keine künstlich aufgeschaukelten Probleme, weder in Spanien noch sonstwo.

 

Peter Lüftenegger, September 2017